Schon im Vorfeld der Vorstellung der Machbarkeitsstudie zum Fernbahntunnel wurden alle Befürchtungen der Initiative Frankfurt22 bestätigt

Der Tunnel ist frühestens 2040 fertig, kostet weit über 5 Milliarden Euro, ist wesentlich länger als versprochen (2 x 10 km statt 2 x 6,5 km) und wie von uns vorhergesagt, 35 Meter tief. Zudem kommt er der nordmainischen S-Bahn in die Quere.

„Was geschieht denn bis 2040 mit dem schon jetzt zulaufverstopften Hauptbahnhof? Sollen wir 20 Jahre auf eine Lösung warten? Das kann nicht der Ernst von Bahn, Landesregierung und Verkehrsministerium sein“, erklärt der Sprecher von Frankfurt22, Klaus Gietinger.

„Und wenn 2030 von der Bahn 1500 statt wie jetzt 1200 Fernzüge erwartet werden, wer soll denn mit diesem grandiosen Zug-Stau fertig werden, wenn erst 10 Jahre später die ‚Lösung‘ fertig ist?“, fügt Sprecher Hans-Jürgen Hammelmann von Frankfurt22 hinzu.

Die einzige schnelle Lösung ist der viergleisige Ausbau der Strecke Frankfurt Süd – Frankfurt Hauptbahnhof. So wie schon 2003 von Stadt, Land und Bahn geplant. Damals wurden 6 Jahre (Planung plus Bauzeit) veranschlagt und 70 Millionen Kosten. Damit könnte man also schon 2027 fertig sein. Damals wurde angenommen, dass danach 41 Prozent mehr Fernzüge auf dieser Strecke fahren könnten, ohne Abriss von Häusern und ohne Tunnel.

„Das ist derzeit die Lösung und nicht ein umweltverseuchender, hochgefährlicher Feinstaub und Hundertausende Tonnen CO2 produzierender Tunnel. Der dient einzig der Tunnelbaulobby“, so Gietinger weiter.

Weder die Fernzüge aus Darmstadt noch die aus Marburg und Gießen können in dieses Tunnelloch einfahren. Den anderen Fernreisenden wird der Blick auf Stadt und Skyline verwehrt. Sie starren in ein schwarzes Loch, atmen im dunklen Tunnelbahnhof Feinstaub ein und sind dort hoher Brandgefahr ausgesetzt. Die Züge verbrauchen auf den steilen Rampen unnötig Energie und die Reisenden verlieren beim Umsteigen Zeit durch endlos langes Rolltreppenfahren.

Wir appellieren an die Umwelt- und Verkehrsverbände in Frankfurt und Hessen, an den VCD, an Pro Bahn Hessen, an Pro Bahn und Bus, an den BUND, diesem Treiben der klimafeindlichen Tunnelbaulobby, sowie fachfremden Bahnvorständen und Verkehrsministern nicht weiter zuzusehen. Der Eisenbahnknoten Frankfurt braucht eine schnelle Lösung. Der Tunnel ist es nicht. Der viergleisige Ausbau zwischen Süd- und Hauptbahnhof aber muss kommen, und zwar sofort.

Klaus Gietinger, Hans-Jürgen Hammelmann, Sprecher der Initiative Frankfurt22

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